Viele von uns haben im Berufsleben wohl schon oft die Herausforderungen menschlicher Zusammenarbeit leidvoll erleben müssen. Anstatt uns aber von solchen vergangenen negativen Erfahrungen abschrecken zu lassen, können und sollten Wohnprojektinitiativen diesen bewusst entgegentreten und für sich demokratische und produktive Organisationsstrukturen etablieren.

Bewährte, alternative Systeme wie die Soziokratie und agiles Projektmanagement bieten Gruppenwohnprojekten Möglichkeiten, sich bedürfnisorientierter und effektiver selbst zu organisieren. Sie unterstützen Individuen in Gemeinschaft dabei, Selbstwirksamkeit zu erleben und langfristig auf einem gesunden Niveau produktiv zu bleiben. 

Genauso wichtig ist es, bei Entscheidungen die berechtigten Bedenken aller Beteiligten zu würdigen und konstruktiv in die gemeinsame Lösungsfindung mit einzubeziehen. Diese Fertigkeiten als Gruppe erworben zu haben, zahlt sich z.B. besonders dann aus, wenn in hektischen Bau- oder Sanierungszeiten zahlreiche Entschlüsse in kurzer Zeit gefasst werden müssen.

Der Einsatz von Projekt- und Wissensmanagement-Tools kann die Zusammenarbeit in Wohnprojekten effektiver gestalten und mögliche Konflikte minimieren. Hier gilt es, rechtzeitig alle Gruppenmitglieder möglichst niedrigschwellig zu befähigen, diese Werkzeuge zu verstehen und anzuwenden.

Sobald eine Gemeinschaft eine klare Vision für die gewünschten Eigentums- und Besitzverhältnisse entwickelt hat, führt der Weg mehr oder weniger direkt zur Auswahl der passenden Rechtsform. Besonders bei größeren Projekten oder solchen mit gemeinnützigem Ansatz wird es dabei oft notwendig, mehrere miteinander kooperierende Organisationsformen zu verknüpfen.