Das Angebot geht im Herbst 2024 in die zweite und dritte Runde, erneut mit der Frage: Ist das was für mich?
Auch wir spüren jetzt im April endlich wieder Frühlingsgefühle. Es zieht uns nach draußen: Aktiv sein in frischer Luft, den Kopf abschalten. Dagegen eignet sich die „Schietwetterzeit“ (so heißt das bei uns im Norden) eher für die Innenschau auf Themen, die unser Leben grundsätzlich bestimmen – eines davon ist das Wohnen. Deswegen bieten wir unseren Orientierungs-Workshop „Gemeinschaftlich Wohnen – Ist das was für mich?“ bevorzugt in den Herbst- und Wintermonaten an.
Gemeinsames und individuelles Erforschen
Der erste Durchgang fand Mitte Februar bei Malente in der Holsteinischen Schweiz, direkt am Rande des schönen Kellersees statt. Unterstützt von uns, dem Beratungskollektiv „zwgl ‣ zusammen wohnen – gemeinschaftlich leben“, erforschten 11 Teilnehmende von Freitagnachmittag bis Sonntagmittag das Thema, im Austausch miteinander und in ruhigen individuellen Übungen, interaktiv und kreativ: Wie gestaltet sich das Zusammenwohnen in Wohnprojekten, Co-Housing oder Ökodörfern? Was davon passt zu mir und wie kann ich „meine“ Gemeinschaft finden? Will ich überhaupt in Gemeinschaft leben? Wenn nein, gibt es vielleicht andere Formen der Nachbarschaft, die zu mir passen? So wurde das Wochenende eine runde Mischung aus Lernen zum Thema Gemeinschaftliches Wohnen sowie Aktivitäten, in denen es um die Klärung der eigenen Bedürfnisse ging.
Bunte Mischung an Teilnehmenden
Als Wohnprojekte-Beratende hat uns selber die große Durchmischung der Persönlichkeiten und Bedarfe an diesem Wochenende überrascht: Eine Berufsanfängerin möchte vielleicht auf einem Pferdehof leben, eine digitale Nomadin gerne am für sich passenden Ort ankommen und ein Florist und Bestatter im Ruhestand möchte sein großes Haus für andere Menschen öffnen – nur weiß er noch nicht wie. Alle Teilnehmenden wünschten sich mehr Gemeinschaft in ihrem Leben. Doch welche Formen und Intensitätsstufen das annehmen kann, war bei den meisten nur eine vage Vorstellung. Hier half unsere Einstiegspräsentation zu gelungenen Beispielen: Von der kleinen Alten-WG im ehemaligen Bauernhof bis hin zum Ökodorf mit 200 Bewohnenden.
Unsere Kollegin Irmina informiert die bunte Mischung an Teilnehmenden über unterschiedliche Gemeinschaftsprojekte
Zwischen individuellen Bedürfnissen und gemeinschaftlicher Identität
Dazu kamen viele Anreize, sich selbst zu befragen: Wie habe ich in meinem bisherigen Leben gelebt? Was hat mir gut getan, was war schwierig? Was bin ich eigentlich für ein Persönlichkeitstyp? Komme ich damit zurecht, wenn andere ganz anders ticken?
Wir näherten uns anhand zweier für Wohnprojekte zentrale Modelle der Frage, wie aus einer Anzahl von Individuen eine Gemeinschaft wachsen kann. Gemeinschaftliches Wohnen besteht immer aus der Balance individueller Bedürfnisse, der bewussten Schaffung einer gemeinsamen Identität im „Wir“ und dem konkreten Projekt, wo dies gemeinsam gelebt werden kann. Für diesen gelebten Alltag stellten wir Ansätze vor, wie Gruppen gemeinsam nachhaltige Entscheidungen treffen können. Wir probierten sie auch praktisch aus, um zu zeigen: Mehrheitsentscheidungen sind zwar demokratisch, aber für eine starke Gemeinschaft ist es meist sinnvoll, darüber hinaus zu gehen.
Orientierung für die nächsten Schritte
In kleinen Übungen – im Gespräch, aber auch in kreativen Spielen – konnte jeder und jede den eigenen Wünschen klarere Konturen geben. Das Bild, welche Chancen und Herausforderungen der Weg zum gemeinschaftlichen Wohnen mit sich bringt, wurde über die 3 Tage immer konkreter: Die Teilnehmenden hatten nun erste Orientierung, was für ein Projekt oder welche Form von Gemeinschaft sie anstreben. Mit der Wahl eines ersten Etappenziels und bis zu zu drei konkreter Schritte dorthin kann nun die Suche zielgerichtet weitergehen. Die Teilnehmenden zeigten sich nicht nur dankbar für die Wegweisung durch und über den Workshop heraus, sondern auch für die vielen hilfreichen Gespräche und Kontakte sowie das tolle Gruppengefühl, das sich innerhalb des Wochenendes entwickelte.
Die nächsten Chancen, sich mit uns auf eine Orientierungsreise zu begeben, finden sich hier: Nächste Orientierungs-Workshops
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Abgeschiedenheit hilft dabei, sich auf’s Grundlegende zu konzentrieren – Bewegung bringt die Kreativität in Schwung!